Der Blog.

Er runzelte die Stirn bis er viel älter aussah, als er tatsächlich war. Und dann fragte er: "Woher weiß ich, dass ich wirklich bin und nicht nur ein Traum von jemand anderem?" Ich war verblüfft über diese tiefgründige Frage, aber ich beschloss, mir nichts anmerken zu lassen. "Nun, woher weißt du denn, dass ich real bin?" Der kleine Junge dachte einen Moment darüber nach und sagte dann: "Ich weiß es nicht. Vielleicht bist du nur eine Figur in meinem Traum." Ich lächelte. "Ah, aber was ist, wenn ich träume, dass du träumst, und du bist nur eine Figur in meinem Traum?" Die Augen des kleinen Jungen weiteten sich vor Verwunderung. Dann musste auch er lachen. "Das ist verrückt!", rief er aus. Wir verbrachten die folgenden Minuten damit, uns gegenseitig mit immer wilderen Szenarien und Vermutungen zu übertrumpfen. Schließlich brachen wir beide in Gelächter aus und einigten uns auf ein Unentschieden. Als der kleine Junge dann gegangen war, musste ich ihm recht geben. Wir sollten uns selbst nie zu ernst nehmen und immer einen Sinn für das Spielerische in unserem Denken behalten. Denn wir können ja nie genau wissen, in wessen Traum wir gerade eine Rolle spielen dürfen.

Jean-Pascal Ansermoz ist Hypnose- und Gesprächstherapeut, Life-Coach und Autor. Durch persönliches Coaching, Kurse und Bewusstseinsarbeit gibt er seinen Kunden die Werkzeuge an die Hand, die sie brauchen, um ein erfüllteres Leben zu führen.

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